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INTERNATIONAL SOCIETY
FOR THE STUDY OF DISSOCIATION
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ISSD-D

Aktuelles

ISSD-D - Definitionen
- ICD-10 Kapitel V (F)


zurück -> F44.7 dissoziative Störungen (Konversionsstörungen), gemischt

F44.8 sonstige dissoziative Störungen
(Konversionsstörungen)

weiter -> F44.9 nicht näher bezeichnete dissoziative Störung (Konversionsstörung)

Klinisch-diagnostische Leitlinien:

F44.80 Ganser Syndrom

F44.81 multiple Persönlichkeitsstörung

F44.82 vorübergehende dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) in der Kindheit und Jugend

F44.88 sonstige näher bezeichnete dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

Dazugehörige Begriffe:

  • psychogener Dämmerzustand
  • psychogene Verwirrtheit

Forschungskriterien:

Diese Restkategorie kann verwendet werden, um andere dissoziative Zustandsbilder und Konversionsstörungen anzugeben, die die Kriterien G.1 und G.2 für F44 erfüllen, aber nicht die oben angegebenen Kriterien für F44.0 - F44.7.

Spezielle Forschungskriterien werden nicht für alle oben genannten Störungen angegeben, da diese sonstigen dissoziativen Zustandsbilder selten und nicht gut beschrieben sind. Wissenschaftler, die diese Zustandsbilder genauer untersuchen, sollten ihre eigenen Kriterien in Bezug auf die Anforderungen ihrer Studie definieren.

F44.80 Ganser Syndrom

Hier wird eine komplexe Störung kodiert, die von Ganser beschrieben wurde und durch «Vorbeiantworten» gekennzeichnet ist, die gewöhnlich begleitet ist von mehreren anderen dissoziativen Symptomen und die oft unter Umständen auftritt, welche eine psychogene Ätiologie nahelegen.

F44.81 multiple Persönlichkeitsstörung

Klinisch-diagnostische Leitlinien:

Diese Störung ist selten, und es wird kontrovers diskutiert, in welchem Ausmaß sie iatrogen oder kulturspezifisch ist. Das grundlegende Merkmal ist das offensichtliche Vorhandensein von zwei oder mehr verschiedenen Persönlichkeiten bei einem Individuum. Dabei ist zu einem Zeitpunkt jeweils nur eine sichtbar. Jede Persönlichkeit ist vollständig, mit ihren eigenen Erinnerungen, Verhaltensweisen und Vorlieben. Diese können in deutlichem Kontrast zu der prämorbiden Persönlichkeit stehen. Bei der häufigsten Form mit zwei Persönlichkeiten ist meist eine von beiden dominant, keine hat Zugang zu den Erinnerungen der anderen, und die eine ist sich der Existenz der anderen fast niemals bewußt. Der Wechsel von der einen Persönlichkeit zur anderen vollzieht sich beim ersten Mal gewöhnlich plötzlich und ist eng mit traumatischen Erlebnissen verbunden. Spätere Wechsel sind oft begrenzt auf dramatische oder belastende Ereignisse oder treten in Therapiesitzungen auf, in denen der Therapeut Hypnose oder Techniken zur Entspannung oder zum Abreagieren anwendet.

Forschungskriterien:

  1. Zwei oder mehr unterschiedliche Persönlichkeiten innerhalb eines Individuums, von denen zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils nur eine nachweisbar ist.
  2. Jede Persönlichkeit hat ihr eigenes Gedächtnis, ihre eigenen Vorlieben und Verhaltensweisen und übernimmt zu einer bestimmten Zeit, auch wiederholt, die volle Kontrolle über das Verhalten der Betroffenen.
  3. Unfähigkeit, wichtige persönliche Informationen zu erinnern, was für eine einfache Vergeßlichkeit zu ausgeprägt ist.
  4. Nicht bedingt durch eine organische psychische Störung (F00-F09) (z.B. eine Epilepsie) oder durch psychotrope Substanzen (F10-F19) (z.B. Intoxikation oder Entzugssyndrom).

F44.82 vorübergehende dissoziative Störungen
(Konversionsstörungen) in der Kindheit und Jugend

Für dieses diagnostische Kriterium ist kein spezielles Kriterium definiert.

F44.88 sonstige näher bezeichnete dissoziative Störungen
(Konversionsstörungen)

Für dieses diagnostische Kriterium ist kein spezielles Kriterium definiert.

weiter -> F44.9 nicht näher bezeichnete dissoziative Störung (Konversionsstörung)